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Klaus Schlag (Abteilungsleiter Gebäudebau – Vertrieb Landwirtschaft international) und Matthias Meier (Leitung Eingabeplanung Landwirtschaft) von WOLF System wurden von Oliver Sachse vom Landwirt Radio über das Thema "Stallbau und Genehmigungsverfahren" interviewt.
Folgende Themen wurden dabei behandelt:
Herr Schlag, welche Gründe gibt es denn für die Verhinderung eines Stallbaus und woran scheitert die Genehmigung eines Stallbaus häufig? Welche Aspekte vor allen Dingen können einen Stallbau verhindern?
Schlag: Das kann man nicht alleine an einem Hauptgrund festmachen, es gibt viele Einzelgründe, woran solche Bauvorhaben in der Landwirtschaft scheitern können. Planungsrechtlich wurden die Anforderungen immer mehr angehoben in den letzten Jahren, obwohl es hierzu eigentlich gar keine gesetzliche Grundlage gäbe. Wenn Landwirte einen Stall bauen möchten, müssen sie heute Nachweise bringen über entsprechende Futterflächen und Gülleausbringflächen. Dies muss über langfristige Pachtverträge nachgewiesen werden, die der Nutzungsdauer solcher Stallgebäude entsprechen. Das ist natürlich für viele Landwirte ein K.-o.-Kriterium, weil sie diese langfristigen Pachtverträge nicht ohne weiteres organisieren können. Daran kann die Genehmigung eines solchen Bauvorhabens letztendlich scheitern.
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Herr Meier, welche Anforderungen müssen denn für die Genehmigung eines Stallbaus überhaupt erfüllt werden?
Meier: Es gibt eine Vielzahl an Anforderungen, die sich gegenseitig beeinflussen und bedingen. Das wichtigste ist eine gute Planung, die eine technische Funktionalität und einen reibungslosen Betriebsablauf sichern, und trotzdem die Vorgaben und Regelungen der jeweiligen Landesbauordnung berücksichtigt. Wichtige Bausteine sind hier unter anderem die Belange des Brandschutzes, des Umwelt- und Naturschutzes und die Anforderungen der AwSV, das heißt der Umgang mit wassergefährdenden Stoffen wie zum Beispiel Gülle. Alle diese Komponenten müssen von Fachleuten beurteilt und in einer stimmigen Planung zusammengefasst werden. Aus diesem Grund sind bei der Firma WOLF nicht nur Architekten und Bauingenieure beschäftigt, sondern auch Brandschutztechniker, Landschaftsarchitekten sowie hochqualifizierte Bauzeichner, die sich in verschiedenen, speziellen Thematiken eingearbeitet und weitergebildet haben, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.
Welche Problematiken ergeben sich denn häufig während eines Genehmigungsverfahrens?
Meier: Die größten Probleme können sich ergeben, wenn die Kommunikation mit den Angrenzern nicht funktioniert und die Nachbarn somit zu Objektgegnern werden. Noch schlimmer wird es, wenn sich Bürgerinitiativen bilden, die gegen ein solches Bauvorhaben vorgehen. Diese erreichen dann zumindest eine zeitliche Verzögerung des Genehmigungsverfahrens. Ein weiterer Stolperstein kann die Bürokratie und eine gewisse Unkenntnis in den Genehmigungsbehörden sein. Oft wissen die Sachbearbeiter nicht, wie beispielsweise ein Milchviehstall funktioniert und welche Voraussetzungen unbedingt gegeben sein müssen. Durch ein kompetentes Handeln und Gegensteuern von Fachplanern und Fachleuten können diese Probleme aber weitestgehend aus dem Weg geräumt werden.
Herr Schlag, gibt es denn bei allen Ställen dieselben Herausforderungen? Bei welcher Art von Ställen erfolgt die Genehmigung womöglich einfacher?
Schlag: Bei Rinderställen laufen die Verfahren deutlich reibungsloser und einfacher ab, da hier im Schnitt keine so hohen Tierzahlen wie bei Schweine- oder Geflügelställen beantragt werden. Ställe, die mit viel Licht, Luft und offenen Seitenwänden geplant werden, führen natürlich auch zu deutlich weniger Vorbehalten bei den Genehmigungsbehörden. Auch in der gesellschaftlichen Wahrnehmung erfahren diese Ställe weniger Kritik als Mastställe mit hohen Tierbesatzdichten. Es ist deshalb ein eindeutiger Trend erkennbar, dass es bei solchen Ställen leichter zu einer Genehmigung kommt.
Das hört sich doch schon mal gut an. Können Sie den Landwirten denn noch weitere Tipps geben in Bezug auf Stallbau und Genehmigung?
Schlag: Grundsätzlich kann man sagen, dass die Zahl günstiger Standorte in der Landwirtschaft in Deutschland, wo ein solches Vorhaben reibungslos durchgeführt werden kann, immer weniger wird. Der Landwirt ist ja grundsätzlich privilegiert als Bauherr im Außenbereich, wenn er keine gewerbliche Tierhaltung plant. Hier muss man natürlich berücksichtigen, dass er die ganzen erforderlichen Kriterien auch erfüllen kann, insbesondere die naturschutzfachliche Beurteilung. Wenn all diese Grundvoraussetzungen erfüllt sind, muss geprüft werden, ob eine wirtschaftliche Erschließung des Standorts möglich ist. Das heißt, ob Strom, Wasser und Telefonkabel vorhanden sind oder dementsprechend erschlossen werden können. Zusätzlich ist zu prüfen, ob der Geländeverlauf nicht zu kompliziert ist, sodass die Erdarbeiten wirtschaftlich durchgeführt werden können. Nicht zuletzt sollte bereits im Vorfeld auch mit dem zuständigen Landwirtschaftsamt oder der zuständigen Landwirtschaftsbehörde gesprochen werden, da diese natürlich eine positive Stellungnahme zum Bauvorhaben abgeben soll. Dann kann einer erfolgreichen Genehmigung nicht mehr sehr viel im Wege stehen.
Herr Schlag, das ist ja alles schon kompliziert genug. Kann sich das aktuell durch die Coronavirus-Lage noch verändern?
Schlag: Man hat schon den Eindruck, dass den Leuten im Zuge der Corona-Krise wieder bewusst wird, dass wir in Deutschland nicht in einem Freizeitpark leben. Als diese Krise ihren Lauf nahm, hat man festgestellt, dass wir Angst haben müssen, vor gut bestückten Spargel- und Erdbeerfeldern verhungern zu müssen, weil wir es nicht mehr schaffen, die Ernte ohne fremde Hilfe einzubringen. Ich denke, den Leuten ist in dieser Zeit bewusst geworden, dass eine gewisse Eigen- und Selbstversorgung in Deutschland doch sehr wichtig ist und dass das ohne ein gut funktionierende Agrar- und Ernährungswirtschaft nicht möglich ist. Dies klappt natürlich nur, wenn die Landwirtschaft aktiv ist, Ställe plant und Tierhaltung ausführt. Ich denke, den Leuten ist in dieser Situation wieder deutlich geworden, dass das alles hier in Deutschland nötig ist. Wir haben festgestellt, dass die Politik auch heute noch sehr handlungsfähig sein kann, wenn es darauf ankommt. Man hat das ja gemerkt an sehr klaren und einschneidenden Entscheidungen, die gekommen sind. Diese Handlungsfähigkeit würde man sich für die Landwirtschaft wünschen, da sie helfen kann, die gut funktionierende Agrar- und Ernährungswirtschaft auch in Zeiten nach der Krise beizubehalten.
Wo kann ich mich denn noch weiter über Wolf System informieren?
Schlag: Wir haben viele Plattformen, auf denen wir uns präsentieren. Wir sind auf allen Messen in Deutschland und auch international auf den wichtigsten Messen vertreten. In Deutschland wären das natürlich die Hannover Messen wie Agritechnica und EuroTier, die im jährlichen Wechsel stattfinden. Darüber hinaus sind wir natürlich mit unseren örtlichen Vertriebsleuten auf allen gängigen Regionalmessen in allen Bundesländern vertreten. Selbstverständlich greifen wir auch hier im Werk jede Anfrage auf, die telefonisch oder per Internet für uns eintrifft.